Die Schülerinnen und Schüler des Kurses E1, Jahrgang 10, setzten sich in Deutsch mit politischer Lyrik auseinander. Im Anschluss verfassten sie ebenfalls Gedichte, die in einer kursinternen „Poetry Slam“ im Januar 2020 bewertet wurden. Kritische Töne, insbesondere was Klima und Umwelt anbetrifft, wurden laut. Hier die Ergebnisse:
Platz 1
Die altbekannten Bäume (Justin)
Die altbekannten Bäume
sind bald nur noch Träume.
Das Tier rennt
und der Regenwald brennt.
Wir sitzen daneben
wir leben unser Leben
wir bringen die Welt zum Beben
und singen nur „Scheißleben“
Es gibt bald keinen Wald
und das realisieren wir bald.
Bald kommt das Ende,
es gibt keine Wende.
Platz 2
Menschen leiden und hungern (Lilli)
Menschen leiden und hungern,
überall auf dieser Welt,
und wir haben es nicht begriffen?
Warum beten wir für Materielles, Ruhm und Geld?
Gibt es nicht andere Dinge wie
Frieden, Eintracht, Fairness und Freiheit,
die für solch eine Welt besser wären?
Hungersnot und Erderwärmung,
Glaubenskriege und Terror
Sind regelrecht nur Dinge, worauf wir starren.
Die Welt wäre besser dran ohne solche Taten.
Doch leider sind wir Meister
Im Wegschauen, darum stelle ich die Frage:
Haben wir denn nichts verstanden?
Platz 3
Manche interessiert es nicht (Morgaine)
Manche interessiert es nicht
Doch andere sehen am Ende ein Licht
Mit Tränen in den Augen
Kann es kein Mensch glauben
Nach langen Pausen
Mit Sehnsucht nach Zuhause
Schreiten sie dann zur Tat
Nach vielen Diskussionen fragt sich der Rat
Macht das hier Sinn? Was wir getan?
Das, was Menschen sehen, ist so nah wie noch nie
Das Ende der Welt
Fast schon wie ihre Strategie
Der Klimawandel ist für alle eine Gefahr
Weil nichts mehr sein wird wie es war.
Das, was wir hier sehen, wird bald wahr
Derr Rat hat versagt, das Grab ist da
Für Deutschland
Ach!
Für die Welt
Die Politiker von heut sind die Helden vom Feld!
Platz 4
Unsere politische Situation 2019 (David)
Ich habe ein Anliegen einer sehr wichtigen Sache:
Die Dinge, die unsere Politik verzapft, sind inakzeptabel:
Den Klimawandel nicht ernst nehmen, die Flüchtlingskrise, die Armut.
Alles Themen, die Euch „am Arsch vorbei gehen“ und Euch einen „Scheiß interessieren“.
Doch jetzt ist damit Schluss und alles, was jetzt kommt, kommt von Herzen.
Was ihr in den letzten Jahren gemacht habt, ist eine Schande.
Die Große Koalition ist nur ein Vorwand, um deren Ding weiter zu kauen.
Eure Chefin, eine Person ohne Lust, Kraft und Leben, tut nur Dinge, die ihr helfen und enttäuscht das Volk immer wieder und wieder.
Ich will Euch einen Rat geben: Lieber nicht regieren, anstatt falsch zu regieren.
Weitere Gedichte
„Der letzte Baum“ (Anna)
Sie schenken Leben.
Wir nehmen Leben.
Sie waren eins mehr.
Wir werden mehr.
All das für eine Stück Papier.
Wir werden sie schätzen,
wenn es eins zu spät ist.
Und der letzte Baum gefallen ist.
Politisches Gedicht (Dilara)
Das Volk ist wie ein Lamm.
Es folgt immer nur dem Gesang.
Sie summen uns etwas vor.
Alle glauben ihnen zuvor.
Wir nehmen uns Platz (Romy)
Wir nehmen uns Platz, wenn wir ihn brauchen.
Wir pflanzen Samen,
doch der Preis interessiert uns nicht.
Wir beschützen unser Leben,
doch das der anderen interessiert uns genau
so wenig.
Keiner hält sie auf (Lotte)
Keiner hält sie auf
Sie zerstören Leben
Trotzdem lässt man sie raus
Sie sind freiwillig gegangen
Und erwarten unsern Segen
Halt! Jemand muss sie stoppen,
sonst leben wir in Angst und Schrecken.
Wenn Arme (Fredrik)
Wenn Arme
Nicht mehr Arme wären
Und Reiche
Nicht mehr reich?
Dann wäre
Diese schöne Welt
Für alle
Endlich gleich!
Die Träume der Gesellschaft (Sebastian)
Der kleine Bürger träumt
von seinem sorgenlosen Leben
Die Bettlerin, sie träumt
von einem guten, warmen Essen.
Der Obdachlose träumt
von einem warmen, weichen Bett.
Der Reiche träumt stattdessen
von Reichtum und Gier besessen,
wie kann er nur noch mehr Geld
aus dem grauen Volk pressen?
Die Welt (Viktoria)
Die Welt
Ist heutzutage nicht mehr
in Ordnung
Das Gleichgewicht der
Menschheit
Ist nun verloren
Das Menschsein wurde uns
Durch die Umwelt
gestohlen.
Ein Ort (Ronja)
Vor dir liegt ein Ort,
die Erde.
Der Zutritt ist nur denjenigen erlaubt,
die tapfer genug sind,
sich den Herausforderungen der Erde zu stellen.
Fehlt dir der Mut,
den Problemen dieser Erde entgegen zu treten,
so sei klug und kehre um.
Bist du aber gewillt,
diesen Ort zu betreten,
so schreite fort.
Der Mut wird deine Stärke sein.
grün, gelb, blau (Lea)
grün, gelb, blau
heute nur noch grau
lachen, tanzen, singen,
die Musik ließ erklingen
die Herzen aus Eis
die Welt aus Beton
es könnte doch so schön sein
Das nahe Ende? (Nele)
Bald ist es zu Ende,
das sieht nun jeder
und dann ist es beendet,
bevor es wirklich begann.
Das einst mühsam gebaut,
wird nun gestürzt
und auf den neuen Frieden
wird nun gehofft
Klar wird es nicht jeden treffen,
trotzdem werden es genug sein,
die von uns gerissen werden.
Wie man’s auch dreht (Malte)
Wie man’s auch dreht,
wie man’s auch wendet,
immer treibt es uns
zum gleichen
Krieg ist Krieg
Krieg ist Mord.