Seit der Gründung der Sekundarschule Jüchen (Vorläufer der Gesamtschule Jüchen) im Jahr 2012 wurde parallel zum Aufbau der Schule der Fachbereich Musik entwickelt.
Der Musikunterricht wird an der Gesamtschule Jüchen zurzeit in den Jahrgangsstufen 5, 6, 8 und 10 zweistündig, sowie in der SII erteilt.
Im August 2018 wurde ein fester Musikraum am Standort Hochneukirch eingerichtet. Für die Ausstattung des Fachbereichs werden Materialien aus der auslaufenden Realschule und der auslaufenden Hauptschule genutzt. Daneben wurden aber auch ein E-Piano, eine Musikanlage, Beamer, 26 Rollerpianos, 10 Akustikgitarrensets, 10 Keyboards, 10 Cajons, 10 Djemben, zahlreiche Perkussionsinstrumente und Materialien für kooperativen Unterricht angeschafft.
Seit dem Schuljahr 2014/2015 nutzen die Schüler der weiter entstehenden Gesamtschule nun am zweiten Standort in Jüchen die Musikräume und das umfangreiche Inventar für den Fachbereich Musik.
Im Juni 2017/2018 gestalteten Schüler der Gesamtschule neben kleineren Auftritten ein Sommerkonzert und im Dezember 2018/2019 fand das Weihnachtstraumkonzert statt. Im Schuljahr 2014/2015 folgten mehrere Auftritte im Rahmen „Jüchen Bunt“, Stadtfest in Hochneukirch und auf dem Sponsorenlauf.
Aktuell gehören zum jährlichen Programm die musikalische Gestaltung der Assemblys und Gottesdienste.
Aufgaben und Ziele des Musikunterrichtes
„Die Fächer des künstlerischen Bereichs leisten innerhalb des Fächerkanons der Sekundarstufe I und II einen wesentlichen Beitrag zur ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung durch die Vermittlung ästhetischer Bildung“:
(Kernlehrplan NRW Musik für die Gesamtschule, S. 9)
- „er stärkt die individuelle Persönlichkeitsentwicklung
- er erfasst den Menschen in seiner Ganzheit, da er sowohl emotionales Ergriffensein als
auch reflexive Auseinandersetzung fördert, - er befähigt in besonderem Maße zu sozialem, kommunikativem Handeln,
- er vermittelt kulturelles Erbe.“
Daraus ergeben sich folgende Aufgaben und Zielsetzungen des Musikunterrichtes:
Der Musikunterricht will Hilfen und Möglichkeiten zu einer sinnerfüllten Lebensgestaltung geben. Bei den Schülern sollen die Freude am Musizieren, am Musikhören, an der Bewegung nach Musik und die Neugierde auf neue Erfahrungen mit Musik geweckt werden.
Darüber hinaus wird auch durch kritisch-rationale Analysen und Vergleiche und sachgerechtes Urteilen die personale Identität der Schülerinnen und Schüler gefördert. Bei musikalischen Aktionen werden Fertigkeiten entwickelt, sich an Verabredungen zu halten, angemessen zu agieren und zu reagieren.
“Im Musikunterricht erwerben die Schülerinnen und Schüler dazu grundlegende Kompetenzen, die es ihnen ermöglichen solle, sich in ihren Lebens- und Erfahrungsräumen bewusst auf Musik einzulassen und sich mit ihr auseinander zusetzen. Sie erreichen diese Kompetenzen durch die individuelle Weiterentwicklung ihrer Wahrnehmungs-, Darstellung- und Ausdrucksfähigkeit, durch den Ausbau ihrer kreativen Potentiale und die Erweiterung ihrer musikbezogenen Kenntnisse.“
(s.o., S. 9)
“Vor allem durch die eigene Produktion von Musik durch Schülerinnen und Schüler können musikalisch-ästhetische Kompetenzen vertieft und erweitert werden. Diese Weiterentwicklung musikalisch-ästhetischer Kompetenzen vollzieht sich implizit im Zusammenhang mit dem Erwerb handlungsbezogener Kompetenzen.
Handlungsbezogene Kompetenzen sind musikbezogene Fähigkeiten und Fertigkeiten, die sich auf alle Erfahrungs-, Wissens- und Handlungsfelder im Umgang mit der Vielgestaltigkeit der Musik beziehen. Sie zielen vor allem auf die Auseinandersetzung mit Musik und setzen eine bewusste Wahrnehmung voraus. In Verbindung mit Inhalten und Gegenständen beschreiben sie fachliche Anforderungen und Lernergebnisse, die überprüfbar sind.“ (s.o., S. 10-11)
Die vielfältigen Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler im medialen Bereich, die sowohl den privaten wie auch den öffentlichen Gebrauch von Musik betreffen, können als Ausgangspunkt genutzt werden, um eine Bewusstmachung und Sensibilisierung in Bezug auf Wirkungsweise und Funktionalität von Musik zu entwickeln. Dabei werden die Zusammenhänge zwischen den musikalischen Strukturen, etwa in der Materialauswahl, der Klanggestaltung und der formalen Anlage, und den jeweils intendierten Wirkungen offen gelegt.
Ausgangspunkt ist stets die Musikpraxis.
Musiktheoretische Kenntnisse sollten nur insoweit Unterrichtsgegenstand werden, wie sie zum besseren Verständnis eines Werkes notwendig sind.
Kennzeichen des Musikunterrichts an der Gesamtschule Jüchen ist aufgrund der guten instrumentalen Ausstattung ein sehr hoher Praxisanteil. So viel wie möglich sollen Instrumente in den Unterricht einbezogen und der Umgang mit der eigenen Stimme trainiert werden.
Musik ist das emotionalste aller Unterrichtsfächer. Bewusst soll auch die einzelne Lehrerpersönlichkeit hier ihren Entfaltungsraum behalten. Nur so wird ein für die Schüler motivierender Musikunterricht gelingen. Dass hierzu auch eine große Methodenvielfalt gehört, ist eine Selbstverständlichkeit.