Bei einem Rundgang über das Schulgelände am zweiten Schultag staunte die 8e nicht schlecht: Ein Eichhörnchenkind verfolgte sie an den Sporthallen! Das kleine Eichhörnchen konnte nicht klettern, suchte immer wieder Kontakt zu Menschen. Eine erste Sorge: Ist das Tier gefährlich? Hat es Tollwut?
Aber David Nießen wusste Bescheid: Eichhörnchen suchen sich menschliche Hilfe, wenn sie in Not sind. Klassenlehrerin Frau Franke-Stuhlmüller verständigte eine Eichhörnchen-Rettung, während Johanna Sommer, Louisa Wältermann, Johanna König, Lina Bohn, Nelly Kraus, David Nießen, Romy Scholz und Jacob Körner aus der 8e sowie Ben Tripp (8d) und Moritz Jacobs (8c) in der Pause und darüber hinaus das Eichhörnchen im Blick behielten. Die Auskunft: Es ist noch jung, es braucht Hilfe. Bitte sichern und dann kommt jemand vorbei.
Mehrere Schülerinnen flitzten los, um eine Box und ein Handtuch zu organisieren, ein anderer Ben griff danach beherzt zu und fing es ein. Die Schülerinnen fanden in einem Papierkarton aber nur eine Zwischenlösung für den Nager, etwas Stabileres musste her. Ihre Lehrkraft suchte im Lehrerzimmer nach einer Transportmöglichkeit und wurde fündig: eine Kiste aus Plastik mit Luftlöchern, deren Haltegriff-Löcher kurzerhand mit Klebeband gestopft wurden, und aussortierte Pappe als Deckel. Als sie zurückkam, hatte das Eichhörnchen schon einen Namen: Stevie. Moritz begründete ihre Auswahl wie folgt: „Unsere erste Namensidee war ‚Steve‘, aber es ist ja nicht klar, ob es ein Männchen oder ein Weibchen ist.“ Der Umzug in die neue Kiste glückte, Michael do Nascimento Vaz bewachte das Kleine, während die Schülerinnen und Schüler schnell für die Klassensprecher*innenwahl in ihren Klassenraum zurückkehrten.
Kaum war das geschafft, eine Bitte der Eichhörnchen-Rettung: Schaut mal nach, ob noch weitere Jungtiere zu finden sind. Nach den Wahlen verbrachten die Schüler*innen der 8e den Rest der sechsten Stunde dann damit, die Wiesen und anliegenden Büsche und Bäume zu kontrollieren – und Zeit für ein schnelles Foto der meisten Retter war auch noch. Als die Schülerinnen und Schüler nichts fanden, hieß es Abschied nehmen: Frau Franke-Stuhlmüller vereinbarte mit einer Eichhörnchenpflegerin, das kleine Tier in Neuss eigenhändig vorbeizubringen, damit es schnell versorgt wird.
Dort angekommen gab es eine kurze Auskunft: Es ist ein männliches Eichhörnchen, temperamentvoll, zum Glück gut genährt und es hat ein stark geschwollenes Bein, vielleicht vom Angriff einer Katze. Die Eichhörnchenpflegerin versprach, den kleinen Kerl gut zu versorgen und ein Update zu geben – und sprach den Schüler*innen und den Lehrkräften großen Dank für ihr beherztes Eingreifen aus. Stevie bleibt nun ein paar Tage in Quarantäne und wird aufgepäppelt und medizinisch versorgt, dann kommt er zu gleichaltrigen Findlingen.